VOM SCHÜLER DER BURSE ZUM »LEHRER DEUTSCHLANDS«

Philipp Melanchthon in Tübingen

Der große Humanist Philipp Melanchthon verbrachte einen wichtigen Teil seiner frühen Jahre in Tübingen. 1512 kam er von Heidelberg an die hiesige Universität. 1514 legte er den Magister ab und lehrte in Tübingen bis zu seinem Ruf an die Universität Wittenberg im Jahre 1518. In diesem Zeitraum war der 1497 geborene und somit noch recht junge Philipp Melanchthon für seine spätere Laufbahn wichtigen Einflüssen ausgesetzt. Vor allem der berühmte Mathematiker und Astronom Johannes Stöffler prägte ihn sehr. Gleichzeitig setzte Melanchthon aber auch erste Zeichen seines eigenen Intellekts. So verfasste er in diesen Jahren mehrere Schriften und arbeitete als Korrektor für den Tübinger Drucker und Verleger Thomas Anshelm.
Bereits in Tübingen wurden wichtige Schwerpunkte seiner künftigen Tätigkeit als Bildungsreformer und Philologe deutlich. In Wittenberg schließlich avancierte Melanchthon zum bedeutendsten Reformator neben Martin Luther. Die Ausstellung beleuchtet erstmals Melanchthons Zeit in Tübingen. Sie vermittelt anhand von Originalobjekten ein eindrückliches Bild vom Leben des frühen 16. Jahrhunderts in Stadt und Universität. So sind wichtige Sachzeugnisse der Zeit wie das Katharinenszepter der Universität oder der bekannte Tübinger Vertrag von 1514 erstmals gemeinsam zu sehen.

Die Sonderausstellung des Stadtmuseums Tübingen und des Museums der Universität Tübingen ist vom 24. April bis 18. Juli 2010 im Stadtmuseum Tübingen zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint die gleichnamige Begleitpublikation in der Reihe der Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts zum Preis von € 19,80.

 

Publikation:
Vom Schüler der Burse zum "Lehrer Deutschlands". Philipp Melanchthon in Tübingen, hg. von SÖNKE LORENZ, ERNST SEIDL, REINHOLD RIEGER und KARLHEINZ WIEGMANN (Tübinger Kataloge, zgl. Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 78), Tübingen 2010. Erscheint am 23.4.2010, 19,80 Euro